Tonga -> Vanuatu

„The weather should never meet you; YOU always meet the weather“
– Gordon (2014 Fountain Pajot Lipari), winner of the 2014 Altantic Odyssey

Wir sind unterwegs nach Vanuatu.

Tonga hat uns nochmal fulminant verabschiedet. Am Donnerstagabend haben
wir uns zum Abschied Tickets für das „Public Library Fundraising Dinner“
besorgt, gegessen, Lose gekauft, haltlos auf Fundraising-Angebote
geboten und einfach den großartigen Himmel über Neiafu genossen. Wein-
und Bierselig (bei Mina eher Fanta-Selig) fielen wir ins Bett und
träumten von Walen.

Am Freitag, unserem Abreisetag, gab es noch ein großes Frühstück im Cafè
Tropicana, dazu neues Wetter und die letzte Möglichkeit auf
High-Speed-Internet. Die Durchsicht von Zeit, SPON, FAZ und Handelsblatt
zeigt, dass wir dank des hüstelnden Drachen in China mit unserer Bank
sprechen müssten. Wir konnten alles notwendige bei Cappuchino und
French-Toast erledigen und uns um die Ausklarierung kümmern.

Um 12:00 Uhr Ortszeit legt Alytes ab. Mina entdeckt schon kurz vor dem
Außenriff zwei Wale, die sich ordentlich zeigen, wo der Hammer hängt.
Sie springen, sie schlagen mit den Fluken auf das Wasser, sie winken und
liefern uns noch einmal alles, was so ein Wal liefern kann (außer
Lebertran und Amber). Wir korrigieren noch ein letztes mal in den
Gewässern Tongas die Segel und gehen auf 253°-Kurs gen Vanuatu. Zunächst
südlich an Late-Island vorbei, die vulkanisch brodelnden Metis Shoals
aber nördlich umfahrend.

Vor uns liegt ein kleineres Tiefdruckgebiet mit Trog. Nicht so
bedrohlich, wie es die Nordsee-Segler kennen. Ein Orkan droht uns nicht.
Durchaus aber ein wenig Schwachwind im Kern des Tiefs und auf seiner
Rückseite vorhergesagte 24 Knoten. Daraus werden erfahrungsgemäß eher
27-30, aber der Wind kommt von achtern und die Periode wird auch nur
knappe neunzehn Stunden anhalten. Wir machen es also wie der Australier
Gordon: You always meet the weather, don’t let it meet you. Der Mann ist
vor seiner Pensionierung Airbus 380 geflogen und hat die Altantic
Odyssey mit seiner Lipari (41 Fuß) vor den großen Booten (70 Fuß)
gewonnen. Muss also stimmen.

Wir haben entsprechend in den letzten 28 Stunden ordentlich Meilen
gemacht. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 7,6 Knoten sind wir
zügig unterwegs. Die Wellen sind eher klein. Vielleicht suchen wir uns
noch einen Unterschlupf im Schutz einer der Inseln der Lau-Gruppe
(Fiji). Das ganze ohne einzuklarieren, hoffentlich geschützt durch
internationales Seerecht ;-). Nötig ist es eigentlich nicht, denn vor
uns liegt nur eine Flaute und etwas schwereres Wetter (die 30 Knoten im
Trog). Dagegen spricht, dass man aus der hart erarbeiteten Wachroutine
wieder herausgeworfen wird….

Update folgt.

Bücher:
Mina, Heide: Cornelia Funke: Tintenherz, -blut, -tod

 

3 Gedanken zu „Tonga -> Vanuatu

  1. Heide

    Hallo Rosi, hallo Markus, wir sind froh, weit weg von allen Hurricane-Gebieten zu sein. Hier im westlichen Pazifik ist das Wetter zwar auch recht unbeständig und nachdem ein System durchgezogen ist frischt der Wind stark auf bevor sich die Tradewinds wieder einstellen. Aber wenn man es weiß, kann man sich gut darauf einstellen. Hoffe, Eurer ROSSY geht es gut und sie übersteht die Winde alle sicher in der Marina (in welcher liegt sie jetzt?)
    LG,
    Heide

    1. Rosi und Markus

      Hallo liebe Heide und ihr Anderen 🙂
      Erika ist überstanden. Unsere ROSSY hat nur viel Regen abbekommen und ist in guten Hönden. Die Independent Board Yard auf St. Thomas ist wirklich sehr sicher, da sie in einer geschützten Bucht umgeben von Mangroven liegt. Trotzdem hat es über 18 Tote auf Hispaniola (Dominikanische Republik/Haiti) gegeben. Derzeit ziehen drei riesige Taifune im nordlichen Pazifik über Hawai Richtung Japan. Eine Taifun hat bereits Stärke vier. Nicht wirklich lustig. Sag bitte Mina einen ganz lieben Gruß von uns. Wir sind noch völlig begeistert von ihr. Dass sie sich nun so toll entwickelt ist auch euer Verdienst. Ihr könnt stolz auf sie sein.
      Wir freuen uns auf weitere spannende Geschichten und wünschen weiterhin eine gute und sichere „Große Fahrt“.
      Eure Rosi und Markus

  2. Rosi und Markus

    Hallo ihr Lieben.
    Täglich beobachten wir die Wettersituation im Pazifik und auch in der Karibik. Aktuell ist der tropische Sturm Danny über St. Thomas und Erika zieht von Süd-Ost heran. Hurricane-Season eben. Unsere Rossy liegt sicher in der Marina.
    Wir freuen uns sehr über eure guten Nachrichten und eure fantastischen Berichte. Weiterhin alles Gute und viel Glück auf eurer Route.
    Eure Rosi und Markus

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